Gesellschaftsformen im englischen Handelsregister

Es gibt 3 gesetzliche Grundlagen:
1.) Das Recht der Personengesellschaften: Personengesellschaftsgesetz Nr. 39/1890, dem sog. Partnership Act 1890
2.) Das Recht der Kapitalgesellschaften: Gesellschaftsgesetz Nr. 46/2006 (Companies Act 2006)
3.) Gesetz über Personengesellschaften mit beschränkter Haftung Nr. 12/2000 (Limited Liability Partnerships Act 2000): Personengesellschaften mit beschränkter Haftung (limited liability partnership, „LLP“

Das „Companies Act 2006“ dürfte dabei häufigste Anwendung finden. Hier wird zwischen „private Companies“ und „public Companies“ unterschieden. Die „private Company“ hat Ähnlichkeiten mit der deutschen GmbH, die „public Company“ mit der Aktiengesellschaft in Deutschland.
In beiden Fällen kann die Gesellschafterhaftung unbeschränkt (unlimited) oder beschränkt (limited) sein, dann verpflichten sich die Gesellschafter zur Zahlung ihrer Einlage (limited by shares) oder bei Auflösung der Gesellschaft für die Gesellschaftsschulden in bestimmter Höhe (limited by guarantees) zu haften.

Seit der Reform des englischen Gesellschaftsrechts durch den Companies Act 2006 trifft man vor allem auf die „private Company“. Man erkennt diese am notwendigen Bestandteil der Firma (=Name)
„limited” bzw. „ltd” oder „Ltd.“. Ein Mindestkapital ist hier nicht vorgeschrieben, daher weisen viele Ltd. ein Mindestkapital von nur 1 Britischen Pfund auf.

Woher erhält man Informationen aus dem Handelsregister in England über eine englische Ltd.?

Beim Companies House kann man eine Vielzahl von Dokumenten über einzelne englische Ltd. abrufen, in der Regel kostenpflichtig. Im Verhältnis zum Handelsregister von Deutschland gibt es einige Unterschiede, da eine englische Ltd. regelmäßig Erklärungen zum abgelaufenen Geschäftsjahr einreichen muss, selbst wenn es keinerlei Veränderungen gab. Das kann natürlich schnell zu einer Vielzahl von hinterlegten und abrufbaren Dokumenten führen. Neben einer gebotenen Kenntnis der englischen Sprache ist auch etwas Fachwissen nötig, z.B., dass es sich bei einem Annual Return um die jährlich einzureichende Statusmeldung über das letzte Geschäftsjahr handelt, ein Director der Geschäftsführer, ein Shareholder ein Gesellschafter ist usw. Es ist daher günstig mit dem Abruf von Dokumenten jemanden zu beauftragen, der sich damit auskennt bzw. Erfahrungen mit dem Aufbau des Handelsregisters in England hat. Über die damit im Zusammenhang stehenden Rechtsbegriffe können Sie sich hier weiter informieren.

Aber welche Dokumente aus dem engl. Handelsregister sind aussagekräftig?

Zunächst stellt der „Current Appointments Report“ eine Art Handelsregisterauszug dar, allerdings sollte dies dann ergänzt werden durch die letzte Statusmeldung (Annual Return), denn darüber erfährt man etwas über die Gesellschafter der Ltd. Wenn man dann noch Infos benötigt über die finanziellen Verhältnisse des letzte Geschäftsjahres, dann käme noch der Annual Account hinzu.

Dann noch Tipp:
Sobald die Ltd. den Geschäftsschwerpunkt in Deutschland hat, dann muss sie sich eigentlich nicht nur im Handelsregister England eintragen, sondern auch im deutschen Handelsregister, mit einer Zweigniederlassung. Das kann also zuerst geprüft werden, Wenn man es genauer wissen will, dann sollte man auch noch beim Handelsregister in England prüfen, denn es ist schon vorgekommen, dass die Zweigniederlassung in Deutschland noch registriert war, die eigentliche Ltd. beim Handelsregister in England aber bereits gelöscht war. So eine Löschung kann in England auch schnell zwangsweise erfolgen, z.B. wenn eine Ltd. bestimmte Einreichungspflichten versäumt hat. Das Handelsregister in Deutschland erfährt davon meist nur zufällig.

Wir holen seit Jahren Auskünfte über englische Ltd. ein und wissen, welche Datensätze relevant sind und welche eher nicht. In der Regel können wir diese Dokumente dann innerhalb von wenigen Stunden übermitteln.

Auftragsformular: Handelsregisterauszug England

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